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Culture & Trends

Eure Fragen zu unserer Initiative sind uns #NichtEgal

Von Sabine Frank

Leiterin Regulierung, Verbraucher- und Jugendschutz, Google Deutschland

Vor knapp zwei Wochen haben wir zusammen mit der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), der FSM und den Digitalen Helden #NichtEgal gestartet. Eine Initiative für Toleranz und Respekt, die auf unseren vor sieben Jahren gestarteten “361 Grad Toleranz”- und “361 Grad Respekt”-Initiativen aufbaut.

Nach dem Start haben wir sehr viel Feedback von euch bekommen, und darüber freuen wir uns sehr. Mit #NichtEgal wollen wir eine Diskussion anregen, zu einem Thema, das uns und viele von euch sehr bewegt. Einige von euch haben eigene Videos gedreht, viele haben Kommentare hinterlassen. Neben vielen positiven Stimmen haben wir aber auch kritische Meinungen und viele Nachfragen erhalten. Mit diesem Blogpost möchten wir euch auf die häufigsten Fragen antworten.


Was wollen wir mit #NichtEgal erreichen?

#NichtEgal wirbt für einen respektvollen, toleranten Meinungsaustausch auf verschiedenen Plattformen, im Netz wie im Alltag. Wir wollen alle ermutigen, ihre Meinung zu teilen. Denn jeder muss und soll das Recht haben, eigene Positionen mit Argumenten vertreten zu können - auch und gerade im Angesicht von Hass, Diskriminierung und Hetze gegen Dritte. Es geht dabei auch um die Art des Umgangs miteinander, um positives aktives Verhalten, und um mutige Reaktion auf negatives Verhalten anderer.


Was meinen wir genau mit “Hate Speech”? 

Es gibt viele Ausprägungen von “Hate Speech”: Ausgrenzung und Beleidigungen, Diskriminierung und Hass, Intoleranz gegenüber Minderheiten. Wir finden es wichtig, dass man sich derartigen Meinungsäußerungen entgegen stellt, egal aus welcher “Ecke” sie kommen. Unabhängig davon gilt: Hassrede, die unter Strafe steht (wie z.B. Volksverhetzung) oder die gegen YouTubes Inhaltsrichtlinien verstößt, werden wir weiterhin konsequent entfernen, wenn sie uns gemeldet wird.


Wer ist an #NichtEgal beteiligt und wer macht was? 

YouTube, die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), die Digitalen Helden und die FSM haben #NichtEgal zusammen gestartet. YouTube ist Initiator und unterstützt #NichtEgal unter anderem mit der Reichweite seiner Videoplattform. Die FSM erstellt in Zusammenarbeit mit der bpb Unterrichtsmaterialien für alle interessierten Lehrer in Deutschland, u.a. zu Themen wie “Hass im Netz”. Die Digitalen Helden konzipieren und führen alle Workshops an Schulen, die sich um solche Workshops bewerben, durch. Die FSM betreibt die #NichtEgal-Kanäle auf YouTube und anderen sozialen Netzwerken. Daneben unterstützt die FSM die Digitalen Helden bei der Konzeption der Workshops an den Schulen. #NichtEgal wird zu 100% von Google bzw. YouTube finanziert.


Was ist mit der Schirmherrin, der Bundesfamilienministerin Schwesig? 

Die Bundesfamilienministerin ist Schirmherrin von #NichtEgal. Gemeinsam mit vielen anderen wie zum Beispiel dem Grimme-Institut oder dem No-Hate-Speech-Movement unterstützt sie damit die Ziele der Initiative. Das Ministerium ist weder finanziell noch an der inhaltlichen Ausgestaltung der Workshops an den Schulen beteiligt.


Wie haben wir die teilnehmenden YouTuber ausgewählt? Und zahlen wir denen Geld? 

#NichtEgal ist eine offene Initiative, jeder kann mitmachen. Wir freuen uns, dass schon zum Start 22 bekannte YouTube-Künstler unserem Aufruf gefolgt sind. Viele von ihnen haben sich schon in der Vergangenheit für Toleranz und Respekt eingesetzt. Daneben erreichen sie über ihre etablierten Kanäle viele junge Menschen mit dem Aufruf, sich gegen Hass und Intoleranz im Netz zu engagieren. Außer angefallener Reisekosten und Aufwandsentschädigungen zahlen wir den YouTubern für die Teilnahme an #NichtEgal nichts.


Was genau macht #NichtEgal an den Schulen? 

Die Digitalen Helden organisieren als Partner von #NichtEgal insgesamt 40 Aktionstage an Schulen in ganz Deutschland. Dabei arbeiten sie mit etablierten und unabhängigen regionalen und bundesweiten medienpädagogischen Einrichtungen zusammen. Die Workshops regen dazu an, über Meinungsfreiheit, Kommunikation online wie offline und ein respektvolles Miteinander nachzudenken und eine Wertediskussion anzustoßen. Schüler werden dafür sensibilisiert, was Hass im Netz bedeutet, gegen wen er sich richtet und wie man sich dagegen wehren kann. Erfahrene YouTuber sind als Inputgeber und Diskussionspartner mit dabei. Weder die YouTuber noch YouTube bzw. Google selbst sind in die pädagogische Umsetzung involviert.


Warum macht YouTube das eigentlich? Wollen wir damit nur unser Image aufpolieren? 

Als Anbieter einer großen Plattform stellen wir uns schon seit vielen Jahren unserer Verantwortung für einen respektvollen und toleranten Umgang miteinander. Bereits 2009 haben wir mit '361 Grad Toleranz' sowie '361 Grad Respekt' entsprechende Initiativen gestartet. Dieses Engagement setzen wir mit #NichtEgal fort. Wir hoffen, damit eine Bewegung zu starten, die von einer großen Mehrheit im Land getragen wird. Wir wollen etwas verändern und jeden ermutigen, Hass entgegen zu treten - im Netz und außerhalb.


Wir hoffen, dass wir euch mit diesem Blogeintrag besser erklären konnten, was #NichtEgal ist und dass ihr uns weiterhin so tatkräftig unterstützt und mit uns diskutiert.