Während der letzten Jahre haben wir immer weiter intensiv daran gearbeitet, Inhalte auf YouTube, die gegen unsere Community-Richtlinien verstoßen, möglichst rasch zu entfernen.
Die Verbreitung grenzwertiger Inhalte wird damit verringert, und wenn User auf YouTube nach aktuellen Meldungen suchen, finden sie Inhalte vertrauenswürdiger Creator, die YouTube zu einem so besonderen Ort machen.
Heute möchten wir einige Änderungen unserer Richtlinien und Produkte ankündigen, die uns helfen sollen, Belästigungen auf YouTube noch entschiedener zu bekämpfen. Wir überarbeiten all unsere Richtlinien, um unsere Creator und die Community noch effektiver vor Belästigungen schützen, ohne dabei die Meinungsfreiheit zu sehr einzuschränken. Damit setzen wir auch das Feedback unser Creator um, wie im April dieses Jahres angekündigt.
Belästigungen auf YouTube schaden unserer Community, denn sie verängstigen die Nutzer und hindern viele daran, ihre Meinung offen zu äußern und miteinander in Kontakt zu treten. Wir haben dies immer wieder von unseren Creatorn gehört und uns für die Aktualisierung unserer Richtlinien eng mit ihnen beraten. Außerdem haben wir mit zahlreichen Experten gesprochen – von Organisationen, die Cybermobbing-Studien durchführen oder sich im Namen von Journalisten dagegen einsetzen, bis hin zu Vertretern der freien Meinungsäußerung sowie politischen Organisationen auf allen Seiten des politischen Spektrums.
Wir wollen eine offene Plattform bleiben und den inspirierenden Austausch von Ideen und Meinungen fördern. Wir werden jedoch keine Belästigungen dulden und sind überzeugt, dass die im Folgenden beschriebenen Maßnahmen dabei helfen, YouTube zu verbessern und zu einem Ort zu machen, an dem jeder seine Geschichten und Ansichten teilen kann.
Ein stärkeres Vorgehen gegen Bedrohungen und persönliche AngriffeWir haben schon immer Videos entfernt, die einzelne Personen offen bedrohen, persönliche Informationen über sie preisgeben oder zur Belästigung gegen andere Menschen aufrufen. In Zukunft wollen wir einen Schritt weiter gehen und nicht nur offene Drohungen unterbinden, sondern auch verschleierte oder indirekte Drohungen. Dazu gehören Inhalte, in denen Gewalt gegen eine Person simuliert wird oder eine Sprache, die potenzielle körperliche Gewalt androht. Kein Mensch soll Gewaltdrohungen ausgesetzt werden.
Aber nicht nur Drohungen, sondern auch eine herabsetzende Sprache werden wir nicht tolerieren. Um einheitliche Kriterien dafür festzulegen, welche Inhalte auf YouTube nicht erlaubt sind, dienen unsere Richtlinien zur Hassrede als Grundlage. Wir werden keine Inhalte mehr dulden, in denen andere Personen aufgrund ihrer ethnischen Herkunft, physischen Merkmale, sexuellen Orientierung, Geschlechtsidentität oder Zugehörigkeit zu einer geschützten Gruppe böswillig beleidigt werden. Dieser Schutz gilt für alle Menschen – ob für Privatpersonen, YouTube-Creator oder öffentliche Amtsträger.
Konsequenzen bei wiederholten BelästigungenVon unseren Creatorn hören wir immer wieder, dass Belästigung auch in bestimmten Verhaltensmustern bestehen kann, die sich durch mehrere Videos oder Kommentare ziehen – auch wenn einzelne Videos selbst vielleicht nicht gegen unsere Richtlinien verstoßen. Um dagegen vorzugehen, verschärfen wir unsere Richtlinien zum YouTube-Partnerprogramm (YPP). So können wir dafür sorgen, dass Belästigungen effektiver verhindert und nur vertrauenswürdige Creator gefördert werden.
Kanäle, die wiederholt gegen unsere Richtlinien gegen Belästigung verstoßen, werden vom YPP ausgeschlossen, sodass sie kein Geld mehr auf YouTube verdienen können. Auch ist es möglich, dass wir Inhalte von Kanälen entfernen, auf denen wiederholt andere Personen belästigt werden. Dauert das Fehlverhalten an, ergeifen wir entschiedenere Maßnahmen: wir können Verwarnungen erteilen, oder aber den betreffenden Kanal kündigen.
Vorgehen gegen bösartige KommentareUns ist bewusst, wie wichtig der Kommentarbereich ist, damit Fans und Creator miteinander in Kontakt treten. Aber wir hören auch wiederholt, dass in diesen Kommentaren häufig Creator und auch andere Zuschauer belästigt werden. Dieses Verhalten trifft nicht nur die Person, der diese Belästigungen gelten, sondern wirkt auch abschreckend auf alle anderen Nutzer.
Um dagegen vorzugehen, entfernen wir Kommentare, die klar gegen unsere Richtlinien verstoßen – im dritten Quartal dieses Jahres waren das über 16 Millionen. Die oben angekündigte Aktualisierung unserer Richtlinien bezieht sich auch auf Kommentare, sodass wir in der nächsten Zeit eine größere Zahl entfernter Kommentare erwarten.
Aber wir wollen nicht nur Kommentare entfernen, sondern unsere Creator dabei unterstützen, auf ihren Kanälen eine positive Gesprächskultur zu fördern. Dazu stellen wir verschiedene Tools zur Verfügung. Wenn wir nicht sicher sind, ob ein Kommentar gegen unsere Richtlinien verstößt, er uns aber potenziell unangemessen erscheint, geben wir den Creatorn die Möglichkeit, ihn zu überprüfen, bevor er auf ihrem Kanal veröffentlicht wird. Die Ergebnisse bei den ersten Nutzern, die diese Funktion getestet haben, waren sehr vielversprechend: Kanäle, die die Funktion aktiviert haben, konnten 75 % weniger gemeldete Kommentare verzeichnen. Wir haben die Funktion für die meisten Creator bereits standardmäßig aktiviert.
Wir arbeiten weiterhin an der Verfeinerung unseres Systems, um die wirklich böswilligen Kommentare herauszufiltern, ohne dabei alle negativen oder kritischen Kommentare zu verhindern. Das Feedback der Creator war positiv. Seit letzter Woche haben wir die Funktion standardmäßig auf den größten YouTube-Kanälen aktiviert, und dazu gehören auch die meistgenutzten Kommentarbereiche der Plattform. Bis zum Ende dieses Jahres wird die Funktion für fast alle Kanäle aktiviert.
Alle Creator haben die Möglichkeit, die Funktion zu deaktivieren – und auch wenn sie das dauerhaft tun, können sie trotzdem frei entscheiden, welche der zurückgehaltene Kommentare unter ihren Videos erscheinen und welche nicht. Creator haben aber auch die Möglichkeit, auf Wunsch sämtliche zurückgehaltenen Kommentare zu ignorieren.
Diese Aktualisierungen sind ein weiterer Schritt, um die YouTube-Community zu schützen. Wir erwarten konstruktive Debatten über einige der Entscheidungen, und die Creator können Widerspruch einlegen, wenn wir ihr Video ihrer Meinung nach falsch eingestuft haben.
Trotz dieser Änderungen ist es uns wichtig, dass YouTube eine offene Plattform bleibt, auf der Menschen weiterhin frei ihre verschiedenen Ansichten ausdrücken können, wo künstlerische Freiheit herrscht und wo lebendige Diskussionen zu wichtigen Themen stattfinden. Wir glauben fest daran, dass diese Diskussionen konstruktiv geführt werden können, sodass sich viele Menschen gerne daran beteiligen und niemand um seine Sicherheit fürchten muss. Wir werden unsere Richtlinien regelmäßig überprüfen, damit YouTube als besonderer Ort erhalten bleibt und wir zugleich den Erwartungen unserer Community gerecht werden.
Matt Halprin, Vize Präsident, Global Head of Trust & Safety